Das Laden eines Elektroautos ist das Pendant zum Tanken eines von Kraftstoff angetriebenen Fahrzeuges. Die heimische Steckdose ist dabei nicht unbedingt geeignet, um ein Elektroauto mit neuer Energie zu versorgen. Sie ist nicht für eine solch hohe Belastung ausgelegt und kann im schlimmsten Fall sogar durchschmoren. Ihre maximale Leistung liegt bei ca. 3,7 Kilowatt, während eine spezielle Wallbox 11 Kilowatt bietet. Öffentliche Ladestationen warten mit über 22 Kilowatt auf. Schnellader schaffen 50 Kilowatt und Ultraschnelllader sogar 150 bis 350 Kilowatt.
Für den Ladevorgang wird ein spezielles Ladekabel für das Elektroauto benötigt. Manche öffentlichen Ladestationen sind bereits mit einem Ladekabel ausgestattet, andere nicht. Daher sollte man das mit dem Fahrzeug ausgelieferte Ladekabel stets mit sich führen. Darüber hinaus gibt es Adapterkabel für die verschiedenen Steckersysteme.
Welche verschiedenen Ladekabel für das Elektroauto gibt es? Worin besteht der Unterschied?
Damit Sie den Akku Ihres Fahrzeuges problemlos aufladen können, benötigen Sie ein entsprechendes Ladekabel für Ihr Elektroauto. Es gibt zwei unterschiedliche Typen von Kabeln – das Mode-2 Kabel und das Mode- 3 Kabel.
Das Mode-2 Kabel
Das Mode-2 Kabel wird üblicherweise für das Laden an der heimischen Steckdose bzw. der Wallbox genutzt. Bei vielen Herstellern von Elektroautos befindet sich ein Mode-2 Kabel bereits im Lieferumfang. Für den Ladevorgang eines Elektroautos ist in der Regel eine sogenannte In-Cable-Control Box, kurz ICCB, erforderlich. Sie dient der Kommunikation zwischen dem Elektroauto und dem Ladeanschluss. Die ICCB ist eine Kontrollbox, die zwischen das Fahrzeug und den Anschlussstecker geschaltet ist. Das Mode-2 Kabel erlaubt eine Ladung mit bis zu 32 Ampere. Auch wenn auch eine normale Schuko-Steckdose als Ladegerät für das Elektroauto genutzt werden kann – es sollte eine Ausnahme bleiben. Dabei ist nicht entscheidend, dass der Ladevorgang nur sehr zögerlich vonstattengeht. Sehr viel wichtiger ist, dass normale Haushaltssteckdosen nicht für eine derartige Dauerbelastung konzipiert wurden. Selbst ein Kabelbrand ist hier als mögliche Folge nicht auszuschließen. Wenn Sie Ihr Elektroauto zu Hause laden möchten, sollten Sie daher unbedingt eine Wallbox installieren lassen. Das Ladekabel ist normalerweise sehr langlebig und für mehrere Tausend Ladezyklen geeignet.
Das Mode-3-Ladekabel
Das Mode-3 Kabel wird in der Regel für die Nutzung eines öffentliches Ladegerätes für Elektroautos, eine sogenannte Ladestation, benötigt. Hier kommt nicht, wie beim Mode-2 Kabel eine In-Cable-Control Box als zusätzliche Kommunikationshilfe zum Einsatz. Ganz ohne Kontrollbox wird hier direkt kommuniziert. Auch bei der möglichen Ladung gibt es deutliche Unterschiede zum Mode-2 Kabel. Mit einem Mode-3 Kabel sind Schnellladungen bis zu 250 Ampere machbar. Mode-3 Kabel verfügen also über eine deutlich höhere Ladeleistung. Mode-3 Ladekabel werden in verschiedenen Längen angeboten. Ebenso gibt es unterschiedliche Steckertypen, mit denen die Mode-3 Kabel ausgestattet sind. Abhängig davon, welches Fahrzeugmodell Sie fahren, benötigen Sie ein Kabel von Typ 2 auf Typ 1 oder ein Kabel von Typ 2 auf Typ 2. Auch das Ladekabel Mode-3 zeichnet sich durch seine lange Nutzungsdauer von mehreren Tausend Ladezyklen aus.
Welche Steckertypen für das Elektroauto gibt es? Worin besteht der Unterschied?
Neben unterschiedlichen Kabeln gibt es auch verschiedene Varianten bei den Steckertypen für das Elektroauto. Im europäischen Raum hat sich der dreiphasige Typ-2 Stecker weitestgehend durchgesetzt. Mit diesem Stecker können Sie an öffentlichen Ladestationen Leistungen von bis zu 43 Kilowatt abrufen. Relativ häufig finden sich auch Combo-2 Stecker. Diese Stecker, die man auch als Combined Charging System Stecker, oder kurz CCS Stecker bezeichnet, weisen zwei zusätzliche Gleichstrom Pole auf. Sie ermöglichen eine zusätzliche Schnellladefunktion. CCS Stecker erlauben es Ihnen, Ihr Elektroauto nicht nur mit Wechselstrom, sondern auch mit Gleichstrom mit bis zu 170 Kilowatt zu laden. Mit einem Combo Stecker können Sie den Akku Ihres Fahrzeuges auch an Ladesäulen mit einem Anschluss für Typ-2 Stecker aufladen.
Darüber hinaus sind einige japanische Fahrzeuge, wie zum Beispiel Mitsubishi und Nissan, mit CHAdeMO-Steckern ausgestattet. Für diese Stecker gibt es in Deutschland nur sehr wenige geeignete Ladestationen. Sie benötigen hier also unbedingt einen entsprechenden Adapter, um den Akku Ihres Elektrofahrzeuges laden zu können.
Für alle Liebhaber von Porsche gilt, dass hier meist Typ-2 Stecker zum Einsatz kommen. Für Porsche Elektro & Hybrid Modelle bietet der renommierte Autobauer einige zusätzliche interessante Lösungen. Beim Porsche Panamera S hybrid wird ein IEC 62196-2 Typ 2 Stecker, den man auch als Mennekes-Stecker bezeichnet, zum Laden des Akkus benötigt. Beim Porsche Cayenne E-Hybrid kommt ebenfalls ein Typ-2 Stecker zum Einsatz. Für das bequeme Laden des Elektroautos zu Hause bietet Porsche den Porsche Home Energy Manager, das Porsche Lade-Dock oder die Porsche Kompaktladesäule an.
Antworten auf die wichtigsten Fragen
Es gibt zwei unterschiedliche Varianten. Das Mode-2 Kabel und das Mode-3 Kabel.
In Europa haben sich vor allem Typ-2 Stecker als Standard durchgesetzt. Darüber hinaus sind Combo Stecker sehr verbreitet. Zusätzlich gibt es weltweit einige Sonderlösungen.
Das Laden an einer Schuko-Steckdose ist nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Mit einer speziellen Wallbox ist es kein Problem, das Elektroauto zu Hause zu laden.
Foto von Reinhard Thrainer auf Unsplash