Vielleicht denken auch Sie gerade darüber nach, sich ein Elektroauto anzuschaffen. Oder Ihr Wagen gehört bereits zu den 136600 „Stromern“, die am 1. Januar 2020 auf Deutschlands Straßen zugelassen waren. Der Bestand an Elektroautos wächst stetig. Allein im vergangenen Jahr ist die Anzahl der E-Autos in Deutschland um mehr als 53000 Fahrzeuge gestiegen. Im gleichen Zug wächst der Markt der Ladesäulenbetreiber und Ladekartenanbieter. Damit Sie sich optimal im Kartendschungelorientieren können, erklären wir Ihnen in diesem Artikel alles, was Sie über E-Auto, Ladestation und Karte wissen müssen.
Wann benötigt man eine Ladekarte für sein Elektroauto?
Ein E-Auto kann man entweder an der Ladestation mit einer Karte oder zu Hause über eine Steckdose aufladen. Wer nur in der eigenen Stadt unterwegs ist und sehr kurze Strecken fährt, benötigt nicht unbedingt eine Ladekarte. In diesem Fall kann man das Auto einfach über Nacht in der eigenen Garage oder vor dem Haus wieder aufladen. Allerdings kann diese Lösung unter Umständen etwas teurer werden. Wer weitere Strecken fährt und überregional unterwegs ist, der sollte eine oder besser gleich mehrere Ladekarten besitzen, welche man an den Ladesäulen verschiedener Anbieter verwenden kann.
Wie sich der Stromverbrauch trotz E-Auto senken lässt
Eine E-Ladestation kann natürlich über den Hausstrom betrieben werden. Doch wenn Sie Ihr Elektroauto mit Energie aus dem öffentlichen Stromnetz laden, lohnt sich die Anschaffung einer privaten Ladesäule nicht. Ihre Stromkosten würden ins Unermessliche steigen und sich negativ auf die Gesamtbetriebskosten Ihres Hauses auswirken. Anders verhält es sich, wenn Sie Ihr E-Auto mit Photovoltaik laden. Neben der Einsparung von Kosten, sparen Sie eine Menge Zeit und müssen nicht an öffentlichen Ladesäulen auf einen freien Platz und auf den optimalen Füllstand des Akkus warten. Viele Eigenheimbesitzer verkaufen überschüssig produzierten Strom für rund 12 Cent pro Liter. Diese Energie können Sie nutzen, um Ihr E-Auto mit Solar zu laden und sich die Kosten von bis zu 30 Cent pro Kilowattstunde aus dem öffentlichen Netz sparen.
Welche Ladekarten gibt es auf dem Markt?
Die Karten unterscheiden sich in mehreren Aspekten. Es gibt sowohl kostenlose Karten, als auch Karten mit einer einmaligen, monatlichen oder jährlichen Grundgebühr. Die Ladegebühren bei kostenlosen Karten sind aber meist höher und lohnen sich im Allgemeinen nur für Gelegenheitsfahrer. Bei höheren Grundgebühren und Abonnements ist das Laden mitunter kostenlos. Außerdem kann man ganz grob zwischen Karten von örtlichen Stromversorgern, die ihre eigenen Ladestationen besitzen, und Karten von sogenannten ‚Roaming-Providern‘ unterscheiden, welche den Zugang zu den Ladestationen verschiedenster landesweiter und sogar internationaler Anbieter möglich machen.
Wie funktioniert das E-Auto Laden und die Karte?
Die Ladekarte besitzt einen RFID-Chip, auf dem alle wichtigen Daten gespeichert sind, welche Sie bei der Registrierung bei Ihrem Provider oder örtlichen Stromversorger angegeben haben. Und so funktioniert das E-Auto Laden mit der Karte: Sie fahren mit Ihrem E-Auto zu einer Ladestation. Mit dem in der Karte integrierten RFID-Chip schalten Sie die Ladesäule frei und verbinden Ihr Auto und die Säule mit dem richtigen Ladekabel. Während des Ladevorgangs können Sie sich ohne Weiteres vom Fahrzeug entfernen, da das Kabel beim Laden blockiert wird und nicht von Drittpersonen herausgezogen werden kann. Die Abrechnung erfolgt dann ganz einfach über Ihren Anbieter. Hierbei ist anzumerken, dass viele Ladesäulen noch keine geeichten Zähler besitzen und deshalb mehrere Anbieter nicht über Kilowattstunden, sondern über die Ladezeit nach Minuten oder angefangenen Stunden abrechnen. Je länger der Akku braucht, um sich aufzuladen, desto teurer wird natürlich die Rechnung.
Wo kann ich eine Ladekarte für das Elektroauto beziehen?
Es gibt landesweit mehr als 200 Anbieter, die Ihnen eine Ladekarte für Ihr Elektroauto verkaufen können. Sie haben somit die Qual der Wahl aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, das für Sie kostengünstigste Angebot ausfindig zu machen. Und das alles ganz stressfrei von zu Hause mit ein paar Mausklicks. Übers Internet können Sie sich dann auch beim Anbieter Ihrer Wahl registrieren, der Ihnen ein paar Tage später Ihre Ladekarte nach Hause schickt.
Welche Karte lohnt sich für mich?
Wo Sie Ihr E-Auto laden sollten und mit welcher Karte, kommt ganz auf Ihre Fahrgewohnheiten, die Ladekapazität Ihres Akkus und das regionale Angebot an. Lädt der Akku ihres E-Autos relativ schnell, dann müssen Sie nicht unbedingt nach einem Anbieter Ausschau halten, der nach Kilowattstunden abrechnet. Ist das Gegenteil der Fall, wäre es besser, Sie registrieren sich bei einem Betreiber, der über Ladesäulen mit geeichten Stromzählern verfügt und Ihnen somit eine faire Abrechnung bieten kann. Wie bereits erwähnt, ist es für Gelegenheitsfahrer sinnvoll, sich eine kostenlose Ladekarte zuzulegen. Alle anderen Fahrer sollten sich die anfallenden Kosten vor der Registrierung gut durchrechnen. Zwischen Karten- und Ladegebühren sowie Abrechnungsarten bestehen oft sehr große Unterschiede. Ein sorgfältiger Vergleich von verschiedenen Angeboten ist immer ratsam. Und sollten Sie oft landesweit oder international unterwegs sein, dann achten Sie zusätzlich darauf, dass Sie Ihre Karte überall nutzen können.
Sollte ich nach Möglichkeit zu Hause oder an einer Säule laden?
Im Allgemeinen ist das Laden über Hausstrom günstiger als an einer Säule. Es sei denn, Sie haben ein Abonnement, welches Ihnen ein kostenfreies Aufladen oder eine sehr günstige Ladepauschale bietet. Eine Kilowattstunde Hausstrom kostet zwischen 26 und 32 Cent. An der Säule müssen Sie meist mit mehr rechnen, vor allem, wenn über die Ladezeit abgerechnet wird. Die meisten Kartennutzer wechseln nach Bedarf zwischen beiden Lademöglichkeiten.
Kann man ein E-Auto an der Ladestation wirklich nur mit Karte laden?
Die Antwort ist ja, aber sie darf auch virtuell sein. Das bedeutet, dass viele Anbieter ihren Kunden heute ermöglichen, die Ladesäulen über eine Smartphone-App freizuschalten, welche – so wie die Karte – alle digitalen Kundeninformationen an den Betreiber weiterleitet. Immer mehr E-Autofahrer nutzen diese praktische Smartphone-Option, da sie die unzähligen Kundenkarten in der Brieftasche leid sind.
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https://de.statista.com/statistik/daten/studie/265995/umfrage/anzahl-der-elektroautos-in-deutschland/
https://www.youtube.com/watch?v=60gJBa9Fuzs
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/elektroauto-ladesaeulen-strompreise/
https://www.verivox.de/elektromobilitaet/ladekarten/
https://www.vergleich.de/strompreise.html